Samstag, 26. Oktober 2013

Von Chile nach Bolivien - Tag 1

Um von San Pedro nach Uyuni in Bolivien zu gelangen, nahmen wir an einer dreitaegigen Tour teil, die uns schon von meiner Mitbewohnerin Dani empfohlen wurde und welche wir auf gar keinen Fall bereut haben. Wir fuhren am Sonntagmorgen ueber die bolivianische Grenze, wo wir zu sechst in Jeeps  umstiegen. Unsere Reisegruppe bestand aus zwei chilenischen Damen, von denen eine sehr aufgeschlossen war, die andere aber in den drei Tagen kein Wort sprach, einem sehr sympathischen, deutschen Paerchen und dem bolivianischen Fahrer Leoncio, der auch erst ein bisschen mit uns warm werden musste, aber dann sehr gespraechig war. Am ersten Tag, dem 13. Oktober besuchten wir gleich nach der Grenzueberquerung also die Laguna Blanca und die Laguna Verde, beide am Fusse des eindrucksvollen Vulkans Licancabur gelegen. 



Anschliessend fuhren wir durch die sogenannte Dalí-Wueste, welche ihren Namen der Aehnlichkeit mit Werken Dalís verdankt, zu den Geisiren auf 4990 Metern Hoehe, in denen man die kochende Lava beobachten konnte und einen starken Geruch der Schwefelgase wahrnahm. Der Hoehepunkt des Tages war definitiv die Laguna Colorada oder auch Laguna Roja genannt, die sich im Laufe des Tages aufgrund von erhoehter Atkivitaet der in ihr enthaltenen Mikroorganisamen rot faerbt. 



Die Nacht verbrachten wir in einem kalten aber freundlichen “Refugio” auf 4300 Metern, auf denen wir uns an die Hoehe gewoehnen konnten. Teilweise mussten wir mit Coca und Paracetamol ein wenig gegen Kopfweh und Schlappheit vorgehen.

Die super Verpflegung im Refugio troestet darueber hinweg, dass es kein warmes Wasser gibt.

Das Abenteuer beginnt ...

Der 5. Oktober hielt ein wunderschoenes und doch etwas irreales Wiedersehen fuer uns bereit. Erst der Anblick der endlosen Gebirgszuege Lateinamerikas machte mir (Carola) bewusst, was ich eigentlich tat. Nach einem 15-stuendigen Flug ueber Paris nach Santiago konnten wir uns endlich wieder einmal in die Arme schliessen. Nach zwei entspannten Tagen in der stuermischen Hauptstadt, fuhren wir am Montag nach Valparaíso – ein wahres Paradies, das sich ueber mehr als 40 Huegel an der Pazifikkueste erstreckt. Wir spazierten den ganzen Tag durch die Stadt und fanden immer neue tolle Grafittis, Haeuser und Perspektiven… 

Am Tag darauf brachte uns ein turbulenter Flug in den Norden Chiles, nach Calama, einem kleinen wenig sehenswuerdigen, von Minenarbeitern ueberlaufenen Staedtchen inmitten der Atacama-Wueste. Als erste Station unserer Reise waehlten wir das kleine Dorf San Pedro de Atacama, welches von einem harten Wuestenklima sowie vielen Touristen aus aller Welt gepraegt ist. Dort fanden wir ein gemuetliches Hostel  dessen Besitzerin Jessica sich die kommenden Tage wie eine Mutti um uns kuemmerte. 


Am ersten Tag nahmen wir sogleich die Herausforderung an, mit den Fahrraedern ins Valle de la Luna (Tal des Mondes) zu fahren. Dieses wunderschoene Fleckchen Erde wird aufgrund seiner landschaftlichen Aehnlichkeit mit dem Mond so genannt. Am Abend genossen wir, ziemlich abgekaempft, noch einen Amaretto Sour in der Waerme eines Lagerfeuers und in Gesellschaft zweier Chileninen aus Viña del Mar, von denen sich eine in San Pedro niedergelassen hatte. Die beiden daraufolgenden Tage nutzten wir das riesige Angebot an Touren, welche noetig sind, um die weitlaeufige Umgebung zu erkunden. Zunaechst fuhren wir zur Laguna Cejar, auf welcher  Carola sich vom Salz tragen liess, sowie zu den Ojos del Salar, die von oben wie zwei Augen in der Wueste aussehen, um schlussendlich an der Laguna Tebinquiche den Sonnenuntergang bei einem Pisco Sour zu geniessen.

 Dank dem hohen Salzgehalt treibt Carola auf der Laguna Cejar.


Am naechsten Tag ging es gleich frueh um 4 ab auf ueber 4000 Meter Hoehe. Dafuer bereitete uns unsere Hostel-Mama extra einen Tee aus Coca-Blaettern vor, der es uns deutlich erleichterte, mit der Hoehe fertig zu werden. Das fruehe Aufstehen war es wert, denn es bescherte uns einen einzigartigen Sonnenaufgang an den Geisiren des Tatio. Auf der Fahrt nach oben eroeffnete uns der Tour-Guide, dass wir Temperaturen von minus zehn bis minus fuenfzehn Grad erwarten; dementsprechend waren auch die ersten Minuten in meinen Turnschuhen ein weing frisch, doch der anschliessende Sonnenaufgang entschaedigte alles und das warme Fruehstuecksei, der Kaffee und die fruehen Sonnenstrahlen waermten uns sofort wieder auf. Anschliessend konnten wir uns sogar in einer warmen Thermalquelle baden, wobei wir uns aber darauf beschraenkten, unsere Fuesse darin aufzuwaermen. Am selben Abend nahmen wir noch an einer wenig spektakulaeren Astro-Tour teil, von der wir uns weit mehr erhofft hatten. Dennoch hatten wir unseren Spass, da wir den Vortragenden (von uns auch “Profe” = Lehrer genannt) kannten und uns schon eine Nacht mit ihm im Hostel ueber seine Sicht der Entstehung der Welt, der Menschheit und der Rolle der Ausserirdischen ausgetauscht hatten. Ausserdem hatte er uns die Tour sozusagen zum Schleuderpreis angeboten, wofuer wir ihm bei der Uebersetzug ins Englische helfen sollten. Den Job hat dann glueckicherweise groesstenteils unser Reise- und Zimmergenosse Rasmus uebernommen.

Fortsetzung folgt...

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Letzte Woche in der CEPAL

Meine letzte Praktikumswoche ist angebrochen. Wirklich traurig bin ich deshalb nun nicht, denn meine derzeitige Aufgabe ist eher einschläfernd und ich habe nicht mehr das Gefühl noch viel dazuzulernen. Ein bisschen schade ist es zwar schon, aber es ist nun auch Zeit, etwas Neues anzufangen und vor allem zu reisen: Am Sonntag kommt mein geliebtes Schwesterherz an und dann geht’s auf nach Bolivien und Peruuuu J

Es ist auch ganz schön, dass ich nach der Reise noch einmal für ein paar Wochen nach Santiago zurückkommen werde, so muss ich mich jetzt noch nicht verabschieden. Mein Praktikum wird außerdem formell bis Dezember verlängert, sodass ich weiterhin in die CEPAL kommen kann, um donnerstags Fußball zu spielen und um die Bibliothek zu nutzen.

Mit der Zeit ist es auch langsam bedrückend, sich ständig von lieben Menschen zu verabschieden, denn es ist ein einziges Kommen und Gehen hier. Letzte Woche hatten wir ausnahmsweise mal wieder einen anderen Grund zu feiern als Abschiede, es gab diesmal zwei Geburtstage. Die vorangegangenen Wochen hatten wir meistens zwei bis vier Leute zu verabschieden. Hier ein paar schöne Erinnerungen, die ich aus der CEPAL mitnehmen werde.

Eine unserer regelmäßigen Kaffee- und Kuchenpausen. Einen Anlass findet man immer.

Mittagspause im Garten der FAO (Food & Agriculture Organization), gleich neben der CEPAL.

Donnerstagsfußball.

Eine der zahlreichen Abschiedsfeiern: Dani veranstaltet einen Grillabend im Garten der Kirche, in der er gewohnt hat.