Samstag, 8. September 2012

NGO Asiye eTafuleni

Da es mehrere Nachfragen gab, was es mit den Pappkarton-Sammlern auf sich hat, werde ich nochmal genauer erklären, was die NGO „Asiye eTafuleni“ genau macht und was wir bei unserem Field Trip am 17. August erfahren haben. Das Projekt, welches wir uns genauer angeschaut haben, nennt sich das „Innercity Cardboard Recycling Project“. Mit diesem Projekt beabsichtigt die NGO die Eingliederung von informellen Arbeitern in die formelle, städtische Wirtschaft sowie die Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen. Das Sammeln und Recyceln von Pappe ist schon seit Jahrzehnten eine Beschäftigung, mit der sich die Armen der Stadt ein wenig Geld verdienen, indem sie es zu einem Sammelpunkt bringen, an dem sie von den Recyclingunternehmen pro Kilo ein paar Cent bekommen. Derzeit bekommen sie etwa 0,60 Rand, also 0,06 Euro pro Kilo. Oft hängt ihr gesamter Lebensunterhalt davon ab. Deshalb ist es wichtig, dass sie gegenüber der Stadt und den Recyclingunternehmen eine starke Verhandlungsposition haben. Die NGO hilft ihnen deshalb u.a. sich besser zu organisieren. Ihr ist es zu verdanken, dass sich die Einstellung der Stadt gegenüber den Recyclern in den letzten Jahren deutlich gebessert hat. Zur Weltmeisterschaft 2010 versuchte die Stadt noch, die Recycler mit Hilfe der Polizei außerhalb der Stadt abzusetzen und ihnen jegliche Besitztümer wegzunehmen, damit sie nicht zurückkehren konnten. Heutzutage verhandelt die Stadt mit Asiye eTafuleni darüber, wie man die Cardboard-Recycler aktiv in die Stadtplanung mit einbeziehen kann; ihnen beispielsweise Sammelpunkte für die Pappe einrichten kann um gleichzeitig das Stadtbild zu verschönern.   
Nun werdet ihr fragen, was sind überhaupt “informelle Arbeiter”? Es ist gar nicht so leicht eine klare Grenze zwischen informellem und formellem Sektor zu ziehen. Der informelle Sektor wird oft als illegal und hinderlich für den formellen Sektor angesehen. Einerseits ist diese Art von bezahlter, inoffizieller Arbeit zwar – hinsichtlich Steuern und Sozialabgaben – nicht staatlich registriert, andererseits ist daran sonst auch nichts illegal und sie stellt einen wichtigen Beitrag zur lokalen Wirtschaft dar. Die Cardboard-Recycler führen eine wertvolle Arbeit für Durbans Einwohner, die Stadtregierung sowie auch für die Natur aus, denn sie verhindert, dass unnötig viel Pappe auf den Müllkippen der Stadt landet.

Noch mehr Infos gibt's hier:
http://www.aet.org.za/about-asiye-etafuleni/what-we-do/project-case-studies/inner-city-cardboard-recycling-project/

1 Kommentar:

Carola hat gesagt…

ah okay. Ja jetzt macht das mehr Sinn. Interessant!