Zeit, mal wieder
etwas zu berichten. Die letzten eineinhalb Wochen waren weniger spektakulär als
die ersten Tage und so langsam hat sich mein Alltag eingepegelt. Auf Arbeit bin
ich weiterhin dabei, die Datenbank mit den Arbeitsmarktreformen der
lateinamerikanischen Staaten zu erstellen, was auch immer noch nicht langweilig
geworden ist, obwohl ich das am Anfang befürchtet hatte. Ich komme damit ganz
gut voran und werd dann sicherlich auch bald die letzten kleinen Karibikinseln
geschafft haben; achso und dann ist da noch Brasilien, was ich aufgrund der
Sprache auch noch vor mir herschiebe :)
In den letzten
Wochen haben sich, teils wegen Geburtstagen und Abschieden, aber auch ohne
diese Gründe, regelmäßige Kaffeepausen eingebürgert, die den Arbeitsalltag
angenehmer gestalten. Leider stehen auch diese Woche wieder zwei Abschiede an,
und ausgerechnet von zwei Personen, die mir schon sehr ans Herz gewachsen sind.
Das ist auch der Grund, aus welchem ich letztendlich dieses Wochenende hier in
Santiago bleibe, obwohl ich erst geplant hatte, mit Dani und ihren Freundinnen
nach La Serena zu fahren. Aber so werde ich lieber hier mit den anderen einen
gebührenden Abschied feiern.
mit Carolina; heute ist ihr letzter Arbeitstag :(
Heute ist in ganz
Chile Feiertag "Asunción de la Virgen" – Mariä Himmelfahrt. Leider haben wir in
der CEPAL nicht die chilenischen Feiertage, sondern die der UNO, sodass wir
heute arbeiten. Dafür hatten wir aber letzte Woche Donnerstag aufgrund des Ende
des Ramadan frei.
Gestern gab es,
wie schon die letzten Tage, wieder einen Protest der Mapuche, der Indígenas bzw. Eingeborenen hier in Chile, diesmal hier vor dem Sitz der CEPAL. Die
Mapuche zählen in Chile etwa 1,5 Millionen, knapp
über 10% der
Gesamtbevölkerung und wohnen größtenteils im Süden des Landes.
Sie protestieren für ihre Rechte sowie Landansprüche, da sie über die Jahre weit
zurückgedrängt worden sind. Darüber hinaus wendet Chile immer noch ein sogenanntes
Antiterrorismus-Gesetz aus Zeiten der Diktatur Pinochets gegen die
demonstrierenden Mapuche an. Vor ein paar Jahren “drangen” die Demonstranten
schon einmal in die CEPAL ein, um bei der UNO Schutz vor der chilenischen
Polizei zu suchen. Umso größer waren gestern die Sicherheitsvorkehrungen an den
Eingängen der CEPAL. Da in letzter Zeit die Gewalt zunimmt und es nicht so
weiter gehen kann, fordert auch die UNO vom chilenischen Staat, eine baldige
Lösung einschließlich der konstitutionellen Anerkennung der indigenen Völker in Chile.
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