Donnerstag, 15. August 2013

Vom Arbeitsalltag und gewissen Ablenkungen


Zeit, mal wieder etwas zu berichten. Die letzten eineinhalb Wochen waren weniger spektakulär als die ersten Tage und so langsam hat sich mein Alltag eingepegelt. Auf Arbeit bin ich weiterhin dabei, die Datenbank mit den Arbeitsmarktreformen der lateinamerikanischen Staaten zu erstellen, was auch immer noch nicht langweilig geworden ist, obwohl ich das am Anfang befürchtet hatte. Ich komme damit ganz gut voran und werd dann sicherlich auch bald die letzten kleinen Karibikinseln geschafft haben; achso und dann ist da noch Brasilien, was ich aufgrund der Sprache auch noch vor mir herschiebe :)
 
In den letzten Wochen haben sich, teils wegen Geburtstagen und Abschieden, aber auch ohne diese Gründe, regelmäßige Kaffeepausen eingebürgert, die den Arbeitsalltag angenehmer gestalten. Leider stehen auch diese Woche wieder zwei Abschiede an, und ausgerechnet von zwei Personen, die mir schon sehr ans Herz gewachsen sind. Das ist auch der Grund, aus welchem ich letztendlich dieses Wochenende hier in Santiago bleibe, obwohl ich erst geplant hatte, mit Dani und ihren Freundinnen nach La Serena zu fahren. Aber so werde ich lieber hier mit den anderen einen gebührenden Abschied feiern. 

 mit Carolina; heute ist ihr letzter Arbeitstag :(

Heute ist in ganz Chile Feiertag "Asunción de la Virgen" – Mariä Himmelfahrt. Leider haben wir in der CEPAL nicht die chilenischen Feiertage, sondern die der UNO, sodass wir heute arbeiten. Dafür hatten wir aber letzte Woche Donnerstag aufgrund des Ende des Ramadan frei.

Gestern gab es, wie schon die letzten Tage, wieder einen Protest der Mapuche, der Indígenas bzw. Eingeborenen hier in Chile, diesmal hier vor dem Sitz der CEPAL. Die Mapuche zählen in Chile etwa 1,5 Millionen, knapp über 10% der Gesamtbevölkerung und wohnen größtenteils im Süden des Landes. Sie protestieren für ihre Rechte sowie Landansprüche, da sie über die Jahre weit zurückgedrängt worden sind. Darüber hinaus wendet Chile immer noch ein sogenanntes Antiterrorismus-Gesetz aus Zeiten der Diktatur Pinochets gegen die demonstrierenden Mapuche an. Vor ein paar Jahren “drangen” die Demonstranten schon einmal in die CEPAL ein, um bei der UNO Schutz vor der chilenischen Polizei zu suchen. Umso größer waren gestern die Sicherheitsvorkehrungen an den Eingängen der CEPAL. Da in letzter Zeit die Gewalt zunimmt und es nicht so weiter gehen kann, fordert auch die UNO vom chilenischen Staat, eine baldige Lösung einschließlich der konstitutionellen Anerkennung der indigenen Völker in Chile.

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