Zeit, endlich mal ein bisschen was über meine Arbeit zu berichten. Für den Fall das ihr die GIZ nicht so gut kennt, nochmal eine kleine Vorstellung: Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH ist ein Bundesunternehmen, das im Bereich der technischen Zusammenarbeit tätig ist. Dies beinhaltet u.a. Beratung, Planung und Durchführung von Projekten im Entwicklungsbereich und Erstellung von Studien und Gutachten. Der Großteil der Aufträge dafür kommt vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Die GIZ ist in über 130 Ländern tätig und beschäftigt in etwa 16.000 Mitarbeiter, von denen rund 12.000 nationales Personal ist.
Das Programm in dem ich arbeite „Fortalecimiento del Buen Gobierno“ (Stärkung guter Regierungsführung) hat zum Ziel, den ecuadorianischen Staat dabei zu unterstützen, staatliche Dienstleistungen effizient und großflächig bereitzustellen. Dies soll durch eine weitreichende Dezentralisierung und Dekonzentration von Zuständigkeiten auf die regionale bzw. lokale Ebene erfolgen. Die nationalen Verwaltungen haben zwar die gesetzlichen Rahmenbedingungen erarbeitet, allerdings sind die notwendigen Kapazitäten, um solch eine Reform nachhaltig umzusetzen, noch schwach ausgeprägt. Außerdem fehlt es an institutionalisierten Mechanismen, die Bürger aktiv zu beteiligen und Rechenschaft abzulegen. Dabei arbeitet die GIZ neben dem Ministerium für Planung und Entwicklung (SENPLADES) auch mit Sektorministerien, lokalen Gebietskörperschaften (Provinzen, Kommunen, Gemeinden etc.) und ihren Gremien zusammen. Die Aktivitäten des Programms beinhalten vor allem Trainingsmaßnahmen und Fachberatung durch entsandte Experten sowie durch nationale Fachkräfte. Allerdings erst, wenn es denn dann einmal losgeht. Denn derzeit verzögert sich die Umsetzung aufgrund der bürokratischen Instanzen, welche die Implementierungsvereinbarung noch durchlaufen muss. Bis diese nicht von allen unterzeichnet ist, kann das Programm offiziell nicht starten. Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was ich dann hier eigentlich mache :D Wir haben unterdessen mit SENPLADES schon angefangen, die Aktivitäten des Programms zu planen. Es werden nun die Profile von den Fachleuten erstellt, die angeheuert werden sollen und es werden sogenannte Baselines erarbeitet, mit denen man später den Fortschritt bzw. die Wirkung des Programms nachvollziehbar machen kann.
Außerdem bin ich zu 50% für den Fachverbund Red-LAC eingestellt, welcher die Governance-Projekte der GIZ in Lateinamerika und der Karibik vernetzt. Mein Chef ist Koordinator dieses Netzwerkes und meine Aufgaben sind vielfältig, von der Pflege und Koordination des virtuellen Austausches über die Organisation von Präsenz-Veranstaltungen (Konferenzen etc.) bis hin zur Erstellung Netzwerk-interner Newsletter.
Oft haben wir sehr viel Spaß auf Arbeit. Hier nur ein Beispiel, über dass ich immer noch lachen muss. Da mein Chef sich ständig mit verschiedenen Anliegen zum Thema Fachverbund an mich wendet, hat mein Praktikanten-Kollege Daniel angefangen mich Red-LAC-Fee zu nennen und hat mir an einem langweiligen Freitagnachmittag dieses Logo designt :D
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