Nach
einem sehr eindrucksvollen Museumsbesuch am Sonntag, möchte ich euch folgendes
Genie nicht vorenthalten: Oswlado Guayasamín (1919-1999). Er war der wahrscheinlich
bedeutendste Maler und Bildhauer Ecuadors im 20. Jahrhundert. Viele seiner
Werke machen auf die grausamen Folgen von Diktaturen, Kriegen, Kolonialisierung,
Armut und Ungleichheit aufmerksam und zeigen vor allem das Leid der indigenen
Bevölkerung. Hier einige seiner beeindruckendsten Werke:
Mestizaje
(Darstellung eines Mestizen durch zwei verschiedene Farben, welche für die indigenen und die spanischen Wurzeln stehen; das Bild repräsentiert Lateinamerika wie es nach der Kolonialisierung erwacht)
Potosí
(Sklavenarbeiter, die im Cerro Rico
(reichen Berg) im bolivianischen Potosí bis heute (!) Silber abbauen, die teilweise an den schlechten
Arbeitsbedingungen zugrunde gehen und, wie man sieht, auf der Suche nach dem
Licht und der Freiheit sind)
Condor y Toro
(Darstellung einer Tradition, Kondor und Stier gegeneinander kämpfen zu lassen, wobei der Sieg des Kondors eine gute
Ernte voraussagt und der Sieg des Stiers eine schlechte, da ersterer die
Indigenen repräsentiert und letzterer das Symbol für die spanische
Kolonialherrschaft ist)
Lagrimas de Sangre – Blutstränen
(drückt den Schmerz
Guayasamíns nach dem Tod von Salvador Allende, Victor Jara und Pablo Neruda durch
den Militärputsch in Chile 1973 aus, denen er das Werk widmet)
und zum Schluss
noch etwas Hoffnungsvolles in dieser von Guayasamín so grausam erlebten Welt:
Ternura – Zärtlichkeit
(zeigt wie eine Mutter schützend ihre Arme um ihr Kind
legt und dieses sich wohl und geborgen fühlt).