Mittwoch, 26. März 2014

Kulturschock

Nach nun schon fast zwei Wochen hier in Quito kann ich sagen, dass es mir äußerst gut gefällt. Die Arbeit macht großen Spaß und in der wenigen freien Zeit, die mir bleibt, unternehmen wir viel mit Diego. Seine Eltern verhalten sich vorerst - bis auf eine Ausnahme - einigermaßen akzeptabel. Dennoch würde ich behaupten, dass dies mein erster echter Kulturschock ist. Ich habe mich ja in der Vergangenheit an vieles gewöhnt und angepasst, aber es gibt Dinge, die kann ich einfach nicht nachvollziehen. Nun gut, ein wirklicher Schock ist es ja glücklicherweise deshalb nicht, weil es ja bereits zu erwarten war. Diego und ich haben uns nun mit der Situation abgefunden, dass wir nicht zusammen wohnen können. Doch dass es dennoch ab und zu „Einschränkungen“ gibt, dass wir uns sehen können, oder er ganz plötzlich und grundlos aus Quito zurück nach Hause gerufen wird, finde ich sehr schade. Die Argumente „Die Regeln wären in Ecuador anders“ und „Man müsse die Dinge mit Bedacht angehen“ sagen für mich gar nichts aus.
Glücklicherweise habe ich mit meinem Praktikantenkollegen einen guten Gesprächspartner, mit dem ich über diese Dinge reden kann und der mir hilft das Ganze mit Humor zu sehen. Außerdem trösten mich die Anekdoten über seine ecuadorianische Freundin und "Schwiegermutter".  Ein wenig überrascht war ich, dass viele Leute mit denen ich hier gesprochen habe, die Verhaltensweisen der Eltern nachvollziehen können oder zumindest sagen, das wäre typisch in Ecuador, auch wenn sie es nicht gutheißen. Nichtsdestotrotz werde ich mich nicht so schnell unterkriegen lassen, sondern in die Gegenoffensive gehen :D Ich habe die beiden für’s Wochenende zu mir zum Kaffeetrinken eingeladen. Vielleicht müssen sie mich wirklich einfach noch besser kennenlernen. Die Hoffnung stirbt zuletzt – hahaha!

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