Bei einem Besuch in Cusco darf natürlich ein „Abstecher“ auf
den Machu Picchu nicht fehlen. Deshalb brachen wir am 24.10. mit dem Bus auf
nach Santa Maria, von wo aus wir ein Sammeltaxi nach Hidroeléctrica nahmen und
uns auf den dreistündigen Fußmarsch nach Aguas Calientes begaben. Der Tag
versprach zunächst nicht so rosig zu werden, da wir bei Regen eine Stunde
verspätet in Cusco losfuhren und das in einem überfüllten, übel riechenden Bus,
in dem wir direkt auf der nicht gefederten Hinterachse saßen und der Fahrer wie
ein Irrer über die holprige Piste ochste (bin mir nicht sicher, ob das Vokabular allen geläufig ist, d.h. er fuhr sehr grob und schnell).
Nebel und Regen hatten allerdings den Vorteil, dass wir nicht die steilen Abhänge sahen, an denen wir ganz nah entlangfuhren. Bei einer kurzen Pause, in der wir schnell ein wenig lüfteten, erwischte uns dann noch eine Überraschungsdusche durchs offene Fenster, da jemand auf die glorreiche Idee kam, den Bus bei Regen mit dem Schlauch zu waschen :D
Bei Ankunft in Hidroeléctrica wendete sich
allerdings alles zum Guten: die Sonne zeigte sich und es erwartete uns ein
atemberaubender Weg nach Aguas Calientes – wirklich eines der schönsten Erlebnisse
der ganzen Reise. Lustig war es auch, dort ein bekanntes Gesicht
wiederzutreffen, und zwar einen Polen, den wir auf der Fahrt von San Pedro an
die bolivianische Grenze kennengelernt hatten.
Da wir nach der langen Hinfahrt erst
gegen 16 Uhr unsere Wanderung begannen, überraschte uns die Dunkelheit, was
aber nicht so schlimm war, da wir das Licht der Handys hatten und zum Glück in
Begleitung waren. Etwas schade war jedoch, dass ich aufgrund von
Magenverstimmungen den ganzen Tag nichts gegessen hatte, sodass ich bei dem
Marsch schon an das Ende meiner Kräfte kam.
In Aguas Calientes angekommen, ging
es nach einer raschen Hostelsuche und einem schnellen Abendessen gleich ins Bett,
denn am nächsten Tag quälten wir uns um 4 Uhr heraus, um den Machu Picchu nicht
allzu überfüllt bestaunen zu können. Mit dem Bus hochzufahren wäre allerdings
zu einfach gewesen, sodass wir den steilen und steinigen Weg zu Fuß
zurücklegten.
Statt der Durchschnittszeit von eineinhalb Stunden brauchten wir
mindestens zwei. Da ich immer noch nicht mehr als ein bisschen Brot aß, fühlte
ich mich entsprechend schlapp und konnte den Anblick zunächst gar nicht richtig
genießen. Doch als sich unser Aufenthalt, unter anderem mit Picnic, ein
bisschen chilliger gestaltete, war es einfach unglaublich, die über 500 Jahre
alte Ruine der Inkas zu betrachten.
Den Versuch, auch noch den Machu
Picchu-Berg zu besteigen, mussten wir Schwäche-bedingt auf der Hälfe
abbrechen. Der Weg hinab war noch einmal anstrengend, aber bei weitem
angenehmer. Für den Rückweg gönnten wir uns diesmal den Touri-Zug bis nach Hidroeléctrica,
da keiner von uns auch nur einen Schritt mehr tun konnte, ganz zu schweigen von
einer dreistündigen Wanderung zurück. Von da aus ging es wieder mit dem
Sammeltaxi und diesmal einem Minibus zurück nach Cusco, wo wir spät abends
glücklich und kaputt in unsere Betten fielen.
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