Zum Anlass des Inti Raymi (Quechua: Fest der Sonne) sowie zu Ehren des Patrons San Pedro gab es am Wochenende in der Kleinstadt Cayame gleich mehrere Gründe zu feiern. Mit dem Inti Raymi wurde schon von den Inka die Sonnenwende am 21. Juni und damit auch der Jahresbeginn des neuen Andenjahres zelebriert. Die größten Festlichkeiten finden jeher jedes Jahr in Cusco (Peru) statt, doch auch im gesamten Andenraum feiert man das Neujahrsfest im Monat Juni, oft auch über mehrere Wochen. Ursprung der traditionellen Feierlichkeiten in Cayambe war eine Zeremonie der indigenen Bevölkerung als Dank für die empfangene Ernte. Diese wurde nach der Invasion der Inka durch das Inti Raymi und nach der spanischen Eroberung durch das Fest des St. Peter verdrängt. Heute feiert man letztere beide noch immer.
Die berühmte Toma de la Plaza (Das Einnehmen des Platzes), bei der die indigenen Gemeinschaften von ihren Vierteln und Dörfern aus bis auf den zentralen Platz Cayambes getanzt kommen, um sich dort die Plaza einzunehmen. Erzähungen zufolge war dies früher ein großer Kampf bzw. eine Schlägerei zwischen den Gruppen, bei der es auch verletzt gegeben haben soll. Heutzutage treten die Gemeinschaften in einer Art Wettbewerb gegeneinander an und die Gruppe, die die schönste tänzerische Darbietung abliefert, „gewinnt“ die Toma de la Plaza.
Rechts die typische Tracht
der Frauen, die nicht nur während der Festtage getragen wird; links die Tracht der
Männer sowie die Maske des Diablo Huma
(Huma-Teufels). Dieser Teufel kommt in den Regionen Ecuadors mit starkem
Einfluss der Cayambis-Kultur vor (insbesondere nördlich von Quito). Er
verkörpert den Geist, die Energie und die Macht, sowohl positiver
als auch negativer Natur, sowie die Sonne und die Dunkelheit der Unterwelt. Der
Begriff Huma bedeutet "Kopf" in Quechua. Der Teufel wird als Berater
und Leiter der Gemeinschaft angesehen und stellt den Inhaber der Lebensenergie
der Natur dar. Außerdem gibt es noch zwei weitere wichtige Charaktere mit ihren
jeweils eigenen Kostümen: der Aruchico (siehe im Bild oben, mit Gitarre) und der Payaso (Clown), welche wohl
von den Spaniern eingeführt wurden.
Leicht schockierend: diese Hähne, von denen
auch der ein oder andere noch zuckte. Diese müssen symbolisch als Opfergaben
herhalten.
Auch interessant: zwei typisch ecuadorianische
Sportarten. Ecuavoley (für mich eine schlechte Art des Volleyball, mit Fußball
und zu hohem Netz. Wird überall im Land sehr viel gespielt, allerdings fast nur von Männern und es wird viel
gewettet)
... und Pelota Nacional (gewaltsam wirkendes Spiel mit hartem Ball, schweren
Schlägern und sehr langem, schmalen Spielfeld).
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