Ludoteca „Poniente“

Jetzt hab ich also schon 3 Tage harte Arbeit hinter mir und bin auch ziemlich geschafft – allerdings nicht (nur) wegen der Arbeit in der Ludoteca, sondern auch weil diese Woche noch viele andere Sachen anstehen. In „Poniente“ (die Ludoteca heißt einfach so, weil das der Name der Straße ist) hat es mir die drei Tage super gefallen. Die Kinder sind total lieb und offen, und es macht riesig Spaß, mit ihnen zu spielen, zu malen und zu basteln. Die Kommunikation ist jedoch noch äußerst schwierig. Außer den Fragen nach meinem Namen und wo ich herkomme, versteh ich nur ’Bahnhof’. Dann muss ich immer eine der beiden Erzieherinnen Aurora und Christina zu Rate ziehen. Die können mir das Meiste irgendwie begreiflich machen. Oft geht es ziemlich wild zu – das kann man mit einem deutschen Hort bzw. Kindergarten nicht vergleichen. Die Kinder können fast alles machen, was sie wollen und es geht (für mich noch komischerweise) auch immer gut.
Die Kinder kommen zwischen um 4 und halb 5 und bleiben bis um 6. Punkt 18.00 Uhr springen alle auf und rennen raus. Dann haben wir kurz Zeit zu verschnaufen und was zu essen. Bis halb 7 sind dann die nächsten Kinder da. Die bleiben bis genau 20.00 Uhr. Die Kinder heut und gestern waren auch andere. Jedes Kind kommt wohl so ca. 2-mal die Woche. Und jedes Mal 20 neue Gesichter – ihr könnt euch vorstellen dass ich mit den Namen ziemlich überfordert bin. =) Aber das ist nicht so schlimm. Was mich zur Zeit noch bissl mehr anstinkt, ist, dass ich mit dem Bus hin- und herfahren muss. Der braucht 20 Minuten – wenn starker Verkehr ist 30 und jedes Mal muss ich 0,80€ bezahlen. Eigentlich hatte ich eine Buskarte, die allerdings nicht funktioniert hat und die ich deshalb vorerst wieder zurückgegeben habe. Als ich heut Angel darüber erzählt hab, meinte er, dass das eigentlich nicht so gedacht ist, dass ich den Weg zur Arbeit bezahlen muss und er will deshalb mit der Leiterin reden. Und er will auch fragen, ob es möglich ist, dass ich später auch mal in der Ludoteca „Carretas“ arbeite. Dort könnte ich nämlich hin laufen und würde so viel Zeit und Nerven sparen. Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass es mir dort auch besser gefällt, da es etwas größer und heller eingerichtet ist und es für die Kinder mehr Möglichkeiten zum Malen und Basteln gibt, was ich dann alles mit ihnen zusammen machen könnte. Also wir werden sehen! Mir gefällt’s erstmal und vielleicht wird’s sogar noch besser!

Hier ist Basteln angesagt - was mehr oder weniger gut klappt, aber es hat auf jeden Fall riesen Spaß gemacht.

Veronica präsentiert ihre gebastelte Kiste.

Ein paar Jungs beim Fußballspielen (die Matte ist das Tor).

Christina (Erzieherin) - mit ihr komm ich super klar und sie ist für jeden Spaß zu haben! =)

So lieb wie hier sind die Kinder leider selten.

Aurora: die "Chefin", sie leitet das Geschehen in allen 3 Ludotecas und ist Erzieherin in Poniente.

Wenn die Kleinen so lieb betteln, spielen wir auch gerne mal das Pferd und rennen alle hintereinander um die Tische...

Weil sie nicht genug davon kriegen konnte, ist sie nachher zu Livonio gegangen - dem anderen Freiwilligen. Mit ihm fällt mir die Kommunikation wahnsinnig schwer, da er mit einem ganz starken Akzent spricht - da klingt für mich kein Wort wie spanisch. Aber man verständigt sich halt mit Händen und Füßen. =)