Wie schon angekündigt, wollte ich ja noch darüber berichten, wie
herzlich und liebenswürdig ich hier empfangen wurde. Meine Couchsurferin bzw. –host
und jetzt auch Mitbewohnerin Daniela ist am Freitagmorgen extra zuhause geblieben,
um bei meiner Ankunft da zu sein. Mein Jetlag hielt sich glücklicherweise in
Grenzen und war nach drei Stunden Mittagsschlaf auch schon wieder auskuriert,
sodass wir am Abend gleich noch zwei WG-Besichtigungen machen konnten. Am
Samstag erkundeten wir das Stadtzentrum einem weiteren Couchsurfer und einem
Kumpel von Dani. Die ersten Eindrücke vom Zentrum der Stadt waren sehr gemischt.
Einerseits riesige, halb verfallene und dreckige Hochhäuser, andererseits hübsche
Viertel mit engen Straßen und niedlichen, flachen Häuschen.
Am Sonntag, nachdem wir alle unseren Rausch ausgeschlafen hatten (denn
vor allem Nathan hat am Vorabend die Piscola – ein Mixgetränk aus dem
chilenischen Pisco und Cola – erheblich unterschätzt), kehrten wir zum Mittag in
das Restaurant „Doña Tina“ ein, wo typisch chilenisches Essen serviert wird.
Leider macht es die traditionelle chilenische Küche den Vegetariern nicht
gerade leicht, oder besser gesagt, macht sie uns die Auswahl sehr leicht, da es
kaum eine gibt. Das einzige Gericht was in Frage kam, waren Porotos (eine sehr
leckere Suppe mit Nudeln, Bohnen und Kürbis), wovon mir auch gleich eine
Portion aufs Haus serviert wurde. Anschließend schlug ich mit mit diesem
riesigen Gemüseteller den Bauch voll:
Sehr schön war auch das kleine Ständchen, was mir dort zur Begrüßung in
Chile von zwei Musikern des Restaurants gespielt wurde. Das Lied sagt so in
etwa „wenn du nach Chile fährst, wirst du sehen wie sehr man dort den Freund liebt,
der aus dem Ausland kommt“ - hier mal zum reinhören:
Am Nachmittag fuhren wir auf den Hügel San Cristobal, welcher mitten in
Santiago liegt und rundum von der Stadt umgeben ist, von der man nur da das
Ende sieht, wo sich die Cordillera, die Gebirgskette, anschließt. Da oben lässt
es sich aushalten; mit einem Schluck Mate ist es nicht zu kalt und so genossen
wir die Aussicht:
Auf dem Gipfel des Hügels steht die Jungfrau María zu deren Füßen zum Gebet Kerzen aufgestellt und zum Dank kleine Gedenktäfelchen angebracht werden:
Dani und ihr Kumpel Memo genießen den nächtlichen Blick auf Santiago. Man beachte das Getränk zwischen den beiden: Mote con huesillo - eine Art Saft mit Getreidekörnern und ganzen, getrockneten Pfirsichen drin - super lecker!
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