Mittwoch, 11. September 2013

Ecuador II

Ecuadors Hauptstadt Quito hat weit mehr zu bieten als Santiago. Das Stadtzentrum im kolonialen Stil scheint riesig im Vergleich und beeindruckt mit seinen unzähligen Kirchen und Klöstern. Die Stadt hat zwar nur 2 Millionen Einwohner, aber scheint trotzdem sehr groß, da sie sich im langgestreckten Tal mehr als 30 Kilometer hinzieht.



In der Straße La Ronda kann man abends typisch ecuadorianisches Essen genießen und zu traditioneller Musik tanzen. Dort probierten wir mit Diegos Schwester Erica und ihrem Freund Marcelo den Canelazo, ein heißes, alkoholisches Getränk, was sich meiner Meinung nach auch gut auf deutschen Weihnachtsmärkten verkaufen würde, denn es enthält Zimt, braunen Zucker und Fruchtsaft aus Brombeere oder Naranjilla (eine der unzähligen leckeren Früchte, auf dt. Lulo – hatte ich zuvor noch nie gehört) und natürlich Schnaps. Das Monstrum von Teigtasche auf dem Teller wird Empanada de Viento genannt, da es vor allem aus Luft besteht; außerdem ist es mit ein wenig Käse gefüllt und gut gezuckert, wie man sieht:



Mit der Seilbahn kann man bis auf 4100 Meter Höhe fahren (Die Stadt selbst liegt 2800 Meter hoch und ist damit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt). Zunächst hatte ich ein bisschen Angst, dass ich die Höhe nicht vertrage, aber letztendlich hatte ich zum Glück keine Beschwerden.


Am Freitagabend trafen wir uns mit Marcos, der vor fünf Jahren ein Austauschjahr an unserem Gymi in Löbau gemacht hatte. Er erzählte, dass er erst vor drei Wochen in Löbau war, um seine Gastfamilien und Freunde zu besuchen. Es war unterhaltsam, in der Ferne mit jemandem über die Leute zuhause und die „alten Zeiten“ zu quatschen. Außerdem stellten wir fest, dass auch Diego einige seiner Freunde aus Quito kennt. Lustig zu wissen, dass wir beide gemeinsame Freunde mit Marcos haben. Gestern erfuhr ich, dass sich wohl alle Menschen auf der Welt über sieben Personen kennen... 

Um außer der Hauptstadt noch mehr vom Land zu sehen, reisten wir am Dienstag nach Baños, einer kleinen, idyllischen Stadt am Fuße eines aktiven Vulkans :O mit Thermalquellen und riesigen Wasserfällen, etwa drei Stunden südlich von Quito. Mit einer sogenannten Chiva, einer Art Safari-Gefährt, machten wir einen Ausflug, um die umliegende Landschaft zu erkunden; dabei durften eine Schluchtüberquerung in einer wackeligen Seilbahn sowie eine weitere via Ziplining nicht fehlen. Auch Kolibris konnten wir beobachten, mit Tukanen hatten wir leider kein Glück.


eines der zahlreichen Thermalbäder am Rande von Baños, welche auch der Grund für den Namen der Stadt sind: Baños de Agua Santa - Bäder des Heiligen Wassers



Am Mittwoch fuhren wir nach Otavalo, einem Ort mit vielen indigenen Einwohnern, die größtenteils ihre hübschen traditionellen Trachten trugen, mit einem großen Handwerksmarkt und einem tollem Blick auf den naheliegenden See.




Diese Tage aßen wir wie Könige. Hier zu sehen: Fritada - Schweinefleisch, Kartöffelchen, fritierter und gekochter Mais. Einige anderen Leckereien waren el Ceviche de Camarones (Gericht aus roh in Zitronensaft und Gewürzen eingelegten Stücken Fisch und Meeresfrüchte), Llapingachos (Tortillas aus Kartoffelbrei und Käse), Humitas (in Maisblatt gehülltes Maisschrot), etc.




Die leckere Frucht Taxo welche wir in Form von frischem Saft, Shake, Eis und pur probiert haben - hmmm. Andere unvergessliche Früchte sind Guanábano, Guayaba, Naranjilla, Tomarillo, etc.



Gefühlte drei Stunden Geduld hat es gekostet ein mehr oder weniger akzeptables Foto von diesem kleinen, blitzschnellen Kolibri zu schießen.

1 Kommentar:

Carola hat gesagt…

Super, super schöne Fotos mein Herz! Und dein neues Layout haut mich glatt vom Hocker!
Die Story mit Marcos kannt ich ja noch gar nicht, wie ist es denn dazu gekommen?