Zurück in Quito nahmen wir also wiederum einen Bus, um wie
ursprünglich geplant nach Latacunga zu kommen, von wo aus wir am nächsten Tag
zum Quilotoa fuhren. Der Quilotoa ist ein ehemaliger Vulkan, in dessen Krater
sich ein See gebildet hat. Man fährt zunächst mit einem Bus in ein kleines Dorf
am Rande des Kraters, von wo aus man zum See hinabsteigen kann. Da sich dieser
auf etwa 4000 Metern Höhe befindet, hat sich der anschließende Aufstieg als ein
Kraftakt erwiesen. Trotz der Möglichkeit, auf einem Esel wieder hochzureiten,
nahmen wir die Herausforderung zu Fuß an :P Oben angekommen, haben uns eine heiße Quinoa-Suppe
und ein gekochter Maiskolben dann wieder auf die Beine gebracht.
Auf diesem Bild seht ihr einen Eukalyptusbaum, von denen es hier so
viele gibt, dass ich dachte es wäre ein typischer Baum der Region. Doch der
Eukalyptus wurde in den 1860ern während der Präsidentschaft von Gabriel García Moreno von Australien
her eingeführt, da dieser Baum große Mengen Wasser aufnimmt und der Boden hier größtenteils
zu feucht war, um Häuser bauen zu können. Später wurden aufgrund von höherem
Holzbedarf von Kalifornien außerdem Pinien eingeführt, welche heute das Bild
der Wälder hier prägen. Heutzutage werden beide Baumarten allerdings als für
die Region ungeeignet betrachtet, da sie die Böden austrocknen (auf dem Foto
könnt ihr die Tiefe der Wurzeln erahnen).
Auf dem Rückweg von Latacunga nach Quito hatten wir großes Glück, dass der
Vulkan Cotopaxi, welcher sich sonst fast nie zeigt (weshalb übrigens auch das
Titelfoto meines Blogs ein absoluter Glücksschuss war), wolkenlos für uns „posierte“.
„Posierte“ deshalb, weil er – einer amüsanten Legende nach, die uns gestern über
die Berge der Region erzählt wurde – den Charakter eines Aufreißers hat, der keine
Gelegenheit auslässt, mit den umliegenden weiblichen Vulkanen (wie der Mama Tungurahua und dem Iliniza Norte) zu flirten. Hahaha,
typisch ecuadorianische „Legende“!